ZieleSchaffen: ins TUN kommen

Hast Du Deine Ziele vor Augen?

Ob Dein Ziel fertig ausformuliert ist wie eine prächtige Sonnenblume oder ein kleiner Post-it-Zettel auf Deinem Schreibtisch – ein Ziel ist ein Ziel. Und Du hast den ersten Schritt getan, um weiterzukommen. Dieses Bedürfnis weiterzukommen und mehr zu erreichen, liegt in unserer Natur. Leider berauben uns gesellschaftliche Normen häufig der zentralen Energiequelle des „Stolz-auf-uns-sein“. Aber alles, was ich bei den Netzwerktreffen von FrauenSchaffen gehört habe, und unsere inspirierenden Blog-Einträgen zeigen, dass wir sehr stolz auf uns selbst sein können. Wir schaffen viel in unserer Arbeit – und wer entscheidet wann wir stolz sein dürfen?
Nach 30 Jahren in dem Beruf als Erzieherin, habe ich die Kinder 100x mit den Wörtern: „oh Du kannst stolz auf Dich sein / ich bin so stolz auf Dich“ gelobt.  Als Mutter kennst Du es auch, glaube ich …. Aber wann habe ich das letzte Mal zur mir selbst diese Wörter gesagt (oder noch besser: gehört)? Braucht nicht auch eine 58-Jährige die gleiche Wertschätzung? Die Wörter zu hören wäre schön, oder?
Wegen solcher Fragen habe ich mich mit 55 Jahren für die Weiterbildung zur systemischen Beraterin entschieden. Jetzt möchte ich das Thema „Ziele“ im Zusammenhang mit Deinem System angehen, und Dir neue Impulse für eine leichtere Zielsetzung geben.

Meine-Deine-unsere-Ziele?

Ja, wäre es nur so einfach: Ich setze mir persönlich ein Ziel, arbeite daran und erreiche es am Ende. Doch wir leben in mehreren Systemen – Familie, Beruf und Freunde. Da ist es oft nicht leicht, sich selbst treu zu bleiben und an seinen ganz persönlichen Zielen zu arbeiten und festzuhalten. Ständig prasseln die unterschiedlichsten Anforderungen und Wünsche auf uns ein, und Überforderungen machen uns niedergeschlagen und mutlos.
Hier setzt das sogenannte systemische Denken an. Der Ansatz, der den Menschen in seinem alltäglichen und gesellschaftlichen Umfeld betrachtet, geht davon aus, dass frühere Erlebnisse in unserer DNA gespeichert sind und in späteren Generationen einen sehr starken Einfluss auf unsere Gefühle und die Art unserer Beziehungen haben. Sich davon zu lösen, mag nicht ganz einfach sein. Wir müssen möglicherweise „aufräumen“, um herauszufinden, was unsere ganz persönlichen Wünsche sind und was wir wirklich für uns selbst wollen.

Deine Wünsche

Zugegeben: Fragen im Rahmen der systemischen Beratung können bisweilen provozierend sein. Etwa wenn sie wissen will: Wieviel haben Deine Wünsche mit Deinem Kind, Deinem Partner, Deiner Mutter, früheren Erlebnissen bei der Arbeit zu tun – und allen anderen Systemen um Dich herum? Die meisten antworten auf die Frage mit: „teilweise“, was eine sehr gute Antwort ist, weil ICH immer ein Teil von WIR bin. Tatsache ist: Wir sind Teil unseres eigenen Systems – der Herkunftsfamilie, der Kernfamilie, dem Arbeitsplatz und Freunden usw. Trotzdem sollten wir – ganz gleich, was in unserem „Rucksack“ noch so versteckt ist – positiv gestimmt weitergehen, uns auf uns selbst fokussieren und unsere eigenen Ziele schaffen.

Dein Ziel

Helfen kann dir dabei eine ehrliche Selbstbefragung:
• Was ist DIR wichtig?
• Wie schaut eigentlich dein Ziel aus?
• Wo willst Du mit deinem Ziel hin?
• Wer und was brauchst Du, um Dein Ziel zu erreichen?
Merkst du, wie schwer es ist, den Fokus auf dich selbst zu richten?
Eins nach dem anderen ist hier angesagt – der Prozess, Ziele zu formulieren, und die Geduld, die dafür notwendig ist, können ebenfalls, als Ziel betrachtet werden. 

Ins TUN kommen

Hier hängt es bei vielen von uns. Denn in diesem Punkt laufen in uns immer noch unbewusste Prozesse ab: Wie sind unsere Großeltern und Eltern mit neuen Herausforderungen umgegangen? Trotz des Wandels der Arbeitswelt prägen selbst im Jahr 2025 immer noch familiäre Muster und Strategien unser Verhalten im Beruf.
Was früher Zeit und Planung gekostet hat, erledigen wir heute mit zwei Klicks. Und trotzdem lässt uns unser tief verwurzeltes Bedürfnis nach „Sicherheit und Vertrauen“ nicht los.
 
Hier setzt das Prinzip der systemischen Beratung mit selbstreflektierenden Fragen samt der Bereitschaft zu ehrlichen Antworten an.
• Wie fühlst Du Dich jetzt?
• Was für Gefühle glaubst Du zu bekommen, wenn Du Dein Ziel erreichst – und möchtest Du diese Gefühle erleben?
• Wieso fühlt es sich so schwer an, anzufangen und sich stärker auf seine persönlichen Wünsche und Vorstellungen zu fokussieren?
• Was glaubst Du, passiert mit Dir, wenn du es tust?
• Was glaubst Du, passiert mit Dir, wenn Du nicht anfängst?
• Was für einen Sinn hat es, zu warten?
• Möchtest Du, dass jemand anders für Dich das tut?
• Was brauchst Du dafür, damit Du es schaffst, ins TUN zu kommen?
• Wie viele Ziele – ganz gleich ob klein oder groß – hast Du in deinem Leben erreicht?
• Wie hat sich das angefühlt – möchtest Du das noch einmal erleben?
• Was für Strategien hast Du benutzt?
Benutze dein Wissen, deine Erfahrung und deine Strategien noch einmal und Du kannst noch einmal das herrliche Gefühl erleben, eines deiner Ziele geschafft zu haben.
 
Um es noch mal kurz zusammenzufassen: Mit dem systemischen Ansatz kann es Dir helfen, das große Bild zu sehen. Anstatt nur auf einzelne Herausforderungen zu schauen, werden die verschiedenen Teile deines Lebens betrachtet und miteinander verbunden. Die systemische Haltung geht davon aus, dass Du die Lösung für dein Thema selbst in dir trägst.
Beginne, Fragen über Deine Wünsche, Deine Ziele und dein Tun zu stellen, und ich glaube, Du wirst Klarheit bekommen, die Dir hilft, viele schöne Ziele zu erreichen. 

—————–

Die Autorin dieses Beitrages ist Barbro Hvass. Ich bin Barbro, komme aus Norwegen und Fragen faszinieren mich – Fragen zeigen Neugier, was für mich Weiterentwicklung bedeutet. Dass ich mit 55 einen neuen Beruf angefangen und mich selbständig gemacht habe als Systemische Beraterin, zeigt mir, dass nicht alle ANTWORTEN gefunden sind – zum Glück!
Das Ziel einer systemischen Beraterin ist es nicht, Dir zu sagen, was du tun sollst, sondern dich zu begleiten, damit Du selbst die besten Entscheidungen für Dich treffen kannst. Und mit diesem Ziel, bin ich zuversichtlich, dass die Sonne in meinen Beratungsraum Sonnenwende scheinen kann, und ich bin stolz darauf.
Weitere Infos findest du unter www.beratungsraum-sonnenwende.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert