„Warum Persönlichkeitsentwicklung nichts mit Selbstoptimierungswahn zu tun hat, sondern ganz viel mit Pausen machen!“

Wachsen, leuchten, den eigenen Weg gehen – das klingt gut. Doch was, wenn wir nicht erst dann erfolgreich sind, wenn wir uns völlig verausgabt haben, sondern genau dann, wenn wir uns selbst ernst und wichtig nehmen?
In diesem Beitrag geht’s um Klarheit, Selbstfürsorge und das bewusste Gestalten des Lebens – achtsam, leise, kraftvoll. Für Frauen, die ihren eigenen Rhythmus leben wollen – mit Herz, Verstand, einem Augenzwinkern und einer großen Portion Leichtigkeit.

„Du musst nur wollen.“
„Raus aus der Komfortzone!“
„Wenn du es wirklich willst, dann findest du einen Weg.“

Klingt super … wenn man nicht gerade völlig erschöpft in einer Hängematte liegt und einfach nur ein- und ausatmen will.
Mal ehrlich: Wer hat eigentlich entschieden, dass Entwicklung und Erfolg immer mit Hochleistung und Selbstoptimierung zu tun haben müssen?

Wachsen darf leicht sein

Für mich heißt das:
Sich entfalten, um mehr bei sich zu sein. Gestalte etwas, was aus dir heraus entsteht – nicht, weil du musst, sondern weil es aus deiner inneren Klarheit kommt.
Aus der Ruhe und der Entspannung neue Ideen entwickeln und Neues kreieren.
Als feinspürige, feinfühlige oder hochsensible Businessfrau (so wie du es bist, wenn du bis hierhin gelesen hast) weißt du: Dein Weg sieht vielleicht ein bisschen anders aus, aber ich wünsche dir von Herzen, dass er dich an dein Ziel bringt.
Du brauchst Pausen, Raum zum Atmen, spielerisches Ausprobieren statt straffer To-do-Listen – und ein System, das nicht gegen dich, sondern mit dir arbeitet.

Persönlichkeitsentwicklung mit Kuscheldecke

Die „klassische“ Idee von Wachstum will uns oft weismachen, dass Erfolg nur außerhalb der Komfortzone stattfindet.
Ich sage: Auch innerhalb der Komfortzone darf’s mal richtig schön wachsen, blühen und gedeihen!
Denn: Wer gut in sich ruht, kommt viel leichter in den kreativen und beruflichen Flow.
Es braucht nicht den Dauer-Boost. Es braucht Balance.
Und nein, du musst dafür kein neues Projekt starten, kein Retreat buchen oder deine Ernährung auf links drehen. Manchmal reicht es, einfach bei dir anzukommen.

Achtsamkeit beginnt mit Bewusstsein

Achtsamkeit ist nicht nur das „Rosmarin riechen beim Kochen“. Es ist das bewusste Entscheiden:
Was brauche ich gerade?
Was tut mir gut?
Und was wähle ich, wenn ich mich wirklich ernst nehme?
Welches Tempo tut mir gut, nährt und stärkt mich?

Ein wichtiger Teil davon ist, dir deiner Werte bewusst zu sein:
Was ist dir wirklich wichtig? Was sind deine inneren Werte und lebst und handelst du nach ihnen? Bist du mit deinen Werten im Einklang bei dem, was du tust?
Was nährt dich, stärkt dich, trägt dich durch deinen Alltag – auch in stürmischen Zeiten?
Denn oft wird uns erst dann bewusst, was fehlt, wenn etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Wenn der Körper seinen Raum einfordert – meistens genau dann, wenn es überhaupt nicht passt. Und häufig auf eine Art, die alles andere als angenehm ist.

Darum möchte ich dir von ganzem Herzen ans Herz legen: Spür hinein!
Was ist dir besonders wichtig? Ich lade dich ein, deinen Werten auf die Spur zu kommen!
Was hat für dich Priorität – nicht in deinem Kalender, sondern in deinem Inneren?
Wenn du weißt, was dich im Innersten trägt, was deine Kraft- und Ruheorte sind, was dich im Leben erdet – dann wird es leichter, in Balance zu bleiben. In einem wohltuenden Wechselspiel von Anspannung und Entspannung, von Aktivität und Ruhe.

Stressmanagement für kluge Köpfe mit vollem Terminkalender

Du darfst auch mal nichts schaffen.
Du darfst Nein sagen.
Du darfst dir einen freien Nachmittag gönnen, einfach weil dein Akku gerade nur noch auf „Sparflamme“ läuft.
Denn: Stressmanagement bedeutet nicht, mehr in weniger Zeit zu erledigen. Es bedeutet, klug mit deiner Energie umzugehen. (Und ja, manchmal heißt das: Mittagsschlaf statt Meetings.)

Kleine Alltagsinseln für mehr Ruhe im Kopf

Nicht jede hat Lust auf Joggen bei Sonnenaufgang oder Power-Yoga im Wohnzimmer. Und das ist auch völlig okay! Entspannung darf sich gut anfühlen – für dich. Nicht für den Algorithmus.
Hier ein paar liebevoll erprobte Ideen, wie du im Alltag kleine Auszeiten einbauen kannst – ganz ohne Druck, aber mit Wirkung:

Malen, Kritzelbilder & Mandalas

Du musst keine Künstlerin sein, um mit Farben neue Räume in dir zu öffnen. Mandalas malen, mit Wasserfarben spielen oder einfach draufloskritzeln hilft wunderbar, um den Kopf zu sortieren und einfach mal still zu werden. Ganz nebenbei kommt dabei oft eine kreative Idee um die Ecke geschlichen.

Stricken, Häkeln – Masche für Masche zur Ruhe

Wissenschaftlich nachgewiesen (wirklich!): Stricken bringt Entspannung, Struktur und Glücksgefühle. Es ist meditativ – ganz besonders, wenn die Wolle weich ist und die Bewegung vertraut. Ein Faden verbindet – nicht nur die Maschen, sondern auch den Augenblick, das Hier und Jetzt. Und mal ehrlich: Wer braucht nicht ab und zu ein kleines Wollwunder auf dem Sofa?

Gestalten, Collagen kleben oder mit der Hand schreiben

Schnapp dir ein Notizbuch, eine alte Zeitschrift, eine Schere – und leg los. Gedanken sortieren sich oft beim Tun. Und wenn’s einfach nur ein paar Wörter sind, die dich begleiten – wunderbar!

Journaling – Gedanken sortieren, Klarheit gewinnen

Ob Morgenseiten, Reflexionsfragen oder einfach ein freier Gedankenstrom: Journaling hilft, den inneren Nebel zu lichten. Du brauchst dafür keine Anleitung und keine perfekte Handschrift – nur ein bisschen Zeit, einen Stift und dich selbst. Schreib dir von der Seele, was dich beschäftigt. Oft wird beim Schreiben klar, was vorher diffus war.
Manchmal reicht schon ein Satz wie: „Was tut mir heute gut?“ Oder beginne mit: „In diesem Augenblick …“

Bewusste Ruhe – ohne Action

Nein, es muss nicht immer „aktive Erholung“ sein. Laufen gehen, Yoga und Co. sind toll – wenn sie dir guttun.
Aber vielleicht bedeutet deine Form der Regeneration:
Einfach still dasitzen.
In den Himmel schauen.
Oder mit Tee in der Hand auf dem Balkon sitzen und atmen.
Auch das ist Selbstfürsorge. Und ziemlich kraftvoll.

Work-Life-Was? Einfach du.

Für selbstständige Frauen verschwimmen Arbeit und Leben oft eh schon ineinander. Da hilft kein starrer Zeitplan.
Was hilft, ist: Bewusstes Gestalten.
Mit Leichtigkeit, mit Neugier – und mit dem Mut, auch mal etwas anders zu machen als der Rest der Welt.

Was würdest du gerade für dich wählen, wenn du dich an erste Stelle setzen würdest – im Bewusstsein, dass du die wichtigste Ressource in deinem Leben bist?
Manchmal beginnt Veränderung nicht mit einem großen Schritt, sondern mit einer kleinen Pause. Also, gönn dir die – und nimm dir Raum. Raum für mehr du. Denn genau daraus entsteht das Leben, das zu dir passt.

Mit Herz, Humor und Behaglichkeit,
Kerstin

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Über die Autorin:
Kerstin Biß begleitet feinfühlige Frauen auf leisen, bunten, mutigen Wegen zu mehr Selbstfürsorge, Klarheit und innerer Ruhe. In ihrem „Studio Räume für mehr…“ in Nürnberg geht es ums Atmen, Spüren, Gestalten – und darum, einfach mal wieder ganz bei sich anzukommen.

Für alle Frauen, die sich für ihre Auszeit einen festen Termin oder liebevolle Begleitung wünschen, gibt es in der „Kleinen Akademie“ Angebote wie Wollgeflüster, Alltagsbunt und mehr – kleine Inseln im Alltag, um Kraft zu schöpfen und wieder bei sich selbst anzukommen.
Mehr unter: www.kerstinbiss.de
Mehr über unser Mitglied Kerstin findest du hier.

Foto: mihailomilovanovic (Getty Images)

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