Wenn dein Hunger nach Erfolg zu Erschöpfung führt
Gehörst du auch zu den Frauen, die es gewohnt sind, immer noch mehr leisten zu wollen und kannst deswegen nicht mehr wirklich abschalten?
Dann kennst du wahrscheinlich auch das: Du bist motiviert. Du hast eine Vision. Du setzt um.
Und trotzdem fährt dein System immer wieder gegen eine unsichtbare Wand.
Ich arbeite oft mit Frauen, die alles geben. Die sich hohe Ziele setzen. Die oft mehr leisten, als sie sollten – und dennoch das Gefühl nicht loswerden von:
»Es reicht nicht.«
»Ich reiche nicht.«
»Ich muss noch mehr tun.«
Kommt dir bekannt vor?
Auch ich kenne diese Sätze nur zu gut. Sie waren lange Zeit meine Realität – und manchmal sind sie es auch heute noch. Besonders, wenn ich mich auf neues Terrain wage.
Ich erinnere mich noch an mein erstes Gruppenangebot: Es gab zwei Anmeldungen und eine davon ist wieder abgesprungen. Ich war so enttäuscht. Doch heute weiß ich: Das war ein echter Leadership-Test.
Es ging dabei gar nicht um die Frage, ob ich »gut genug« bin – sondern vielmehr darum, ob ich weitermache. Und zwar auch dann, wenn’s unbequem wird. Und ich kann dir sagen, das zu halten war sehr unbequem.
Rückblickend war das einer dieser Momente, die mich wirklich weiter entwickelt haben. Es ging hier bei mir in diesem Moment gar nicht so sehr darum, mein Angebot noch besser zu machen oder eine passendere Strategie für mich zu finden, sondern zu diesem Zeitpunkt ging es erst einmal um meine grundsätzliche Entscheidung, dranzubleiben und mich ernsthaft zu fragen: »Ist meine Vision groß genug, um sie weiter zu verfolgen – auch wenn keiner applaudiert?«
Viele Frauen wünschen sich ein erfolgreiches Business.
→ Aber sind wir auch bereit, den Mist zu halten, der da erstmal in uns hochkommt, wenn wir anfangen, groß zu träumen?
→ Gehören wir zu den Unternehmerinnen, die so viel Kapazität in sich tragen, dass sie ihrer Vision folgen – weil sie eben größer ist als ihr Ego?
→ Sind wir beriet, ein Unternehmen wirklich zu führen? Mit Tiefe. Mit Substanz. Und mit einem starken Nervensystem.
Businesswachstum ist Nervensystemarbeit
Ich erlebe das immer wieder: Businesswachstum hat so viel mehr mit der Kapazität deines Nervensystems zu tun, als mit der nächsten hippen Business-Strategie. Wenn wir uns in unseren Misserfolgen und interessanterweise auch in unseren Erfolgen nicht halten können, können wir auch nicht wachsen. Denn dann bedeutet erfolgreiches Business-Wachstum Gefahr und davor wird uns unser Nervensystem immer beschützen wollen. Schließlich ist das seine Hauptaufgabe. Und ich kann dir versichern, diesen Job kann es wirklich richtig gut. Dagegen hat dein Verstand keine Chance. Er ist schlichtweg viel zu langsam. Dein Nervensystem hat längst entsprechende Hormone ausgesandt, bestimmte Körperregionen stimuliert und bestimmte Muster in dir aktiviert, bevor dein Verstand überhaupt begreift, was hier los ist.
Was also erfolgreiche Selbstständigkeit wirklich blockiert, sind selten äußere Hürden – sondern innere Grenzen. Dazu gehören:
- Angst vor Sichtbarkeit
- Selbstzweifel bei Ablehnung
- Druck, funktionieren zu müssen
- Überforderung durch plötzlichen Erfolg
(100 neue Anfragen – Freude oder Panik?)
Wenn also dein Nervensystem Business-Erfolg als Gefahr einordnet, dann springt ganz automatisch eine automatische Priorität an: Überleben sichern.
Nicht Glück. Nicht Zufriedenheit.
Das erklärt auch, warum viele Frauen sich scheinbar »sabotieren“, wenn der Durchbruch bevorsteht.
Sie wollen den Erfolg – doch ihr System wünscht sich: Ruhe. Stabilität. Sicherheit.
Self-Leadership ist mehr als Disziplin und To-do-Listen
Viele Frauen verstehen unter Selbstführung: Mehr Disziplin. Härter durchziehen. Länger arbeiten. Doch wahre Self-Leadership beginnt nicht im Kopf, sondern im Körper.
Ein kurzer Blick ins autonome Nervensystem:
- Sympathikus: Leistung, aber oft Überforderung
- Dorsaler Vagus: Rückzug, Lähmung
- Ventraler Vagus: Verbindung, Klarheit, Kreativität
Wenn du dich selbst führen willst, brauchst du Zugang zu deinem ventralen Zustand – zu dieser inneren Stabilität, aus der heraus gute Entscheidungen, echte Verbindung und nachhaltiger Erfolg entstehen. Denn: Gute Strategien nützen nichts, wenn dein Nervensystem im Alarmzustand ist.
Dein Business wächst also nur in dem Maße, wie du es halten kannst.
Viele Frauen haben zwar eine große Vision. Aber wenn es konkret wird, kippt ihr System. Es beginnt eine emotionale Achterbahn. Erst zeigt sich Angst, dann geht es über in Selbstzweifel und nicht zuletzt kommt es zum Rückzug. Und genau hier liegt der entscheidende Punkt: Nicht dein Plan bringt dein Business voran – sondern deine Kapazität, ihn zu halten.
Deine Kapazität, durch unangenehme Phasen zu gehen.
Deine Kapazität, mit Ablehnung umzugehen.
Deine Kapazität, Sichtbarkeit wirklich zu verkörpern.
Das spannende, was hier außerdem passiert, ist folgendes: inneres Wachstum bringt ganz oft unsere alten Muster und unsere alten Wunden wieder an die Oberfläche. Es zeigt uns, wo wir noch nicht Fülle sind.
Und das zeigt sich nicht, weil du versagst, sondern, weil du dadurch die Chance erhältst, alte Themen zu heilen und darüber zu wachsen. Viele Menschen, die sich mit Manifestation oder Visionsarbeit befassen, kennen das bereits. Es geht beim Verbinden mit unseren großen Zielen gar nicht so sehr um das eigentliche Ziel. Das ist nur der Anreiz. Es geht vielmehr um den Weg und vor allem um die Person, die du auf diesem Weg wirst. Du wirst dich verändern. Denn die Person, die du jetzt bist, kann noch kein 6-stelliges Business führen. Wenn es so wäre, hättest du es längst. Du wirst Schritt für Schritt zu der Person, die das halten kann.
Die Kunst ist also nicht, all den Schmerz und all die alten Wunden zu vermeiden – sondern dir selbst genau dann treu zu bleiben – und zwar vor allem dann, wenn’s unbequem wird.
Denn Wachstum entsteht nicht, wenn du rennst – sondern dann, wenn du bleibst. Wenn du nicht wegrennst, sondern regulierst.
Verkörperung kommt vor Strategie
Ja, Strategie ist wichtig. Aber sie ist zweitrangig, wenn du innerlich instabil bist. Du kannst dir das erfolgreichste Launch-Konzept zurechtlegen – wenn dein Nervensystem bei jeder Kundenanfrage in den Stressmodus geht, bringt dir das wenig.
Denn: Dein Business kann nur so weit wachsen, wie du es in dir halten kannst.
Die Frage ist nicht: Wie gut ist dein Plan?
Sondern: Wie gut bist du mit dir verbunden, wenn dein Plan scheitert?
Dein Business ist kein toter Prozess. Es ist ein lebendiges Wesen – eng verwoben mit deiner Identität. Deshalb ist jeder Schritt, jede Entscheidung, jede Herausforderung nicht nur Teil deines Businessaufbaus – sondern Teil deines persönlichen Wachstums. Dir dein Business aufzubauen gehört zu den größten Hebeln deiner Persönlichkeitsentwicklung.
Du baust nämlich hier nicht nur dein Business – du baust dich.
Schritt für Schritt.
Entscheidung für Entscheidung.
Und wenn du dranbleibst, wirst du Dinge tun, die du dir heute kaum vorstellen kannst:
Du wirst Preise anheben – ohne schlechtes Gewissen – weil du sie verkörperst.
Du wirst Grenzen setzen – ohne dich zu rechtfertigen – weil du sie verkörperst.
Du wirst klar führen – mit einem Nervensystem, das mit dir geht, statt gegen dich arbeitet.
Wenn du dein Business nicht nur skalieren, sondern gesund wachsen lassen willst, dann beginnt alles mit dir.
Mit deinem Nervensystem. Nicht mit einem »durchhalten bis endlich der Erfolg da ist« – sondern vielmehr mit einem »Mit dir verbunden sein und du werden, bevor es im Außen sichtbar wird.«
Also: Bau kein Business, das dich auslaugt. Bau eins, das dich verkörpert.
Ein Business, das du halten kannst. Weil du dich selbst halten kannst.
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Über die Autorin:
Als Expertin für Stressbewältigung unterstützt Stefanie Aurich leidenschaftliche Entscheider:innen dabei, ihr Nervensystem zu regulieren. Sie erlernen eine nachhaltige Strategie heraus aus permanentem Stress & Druck hin zu innerer Ruhe, Vitalität & Gelassenheit.
www.stefanieaurich.de
Jetzt bist du dran:
Wie reguliert bist du eigentlich in deinem Businessalltag?
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wie du dich selbst durch Wachstum, Wandel und Widerstand führen kannst –mit deinem Nervensystem an deiner Seite.
Mehr über unser Mitglied Stefanie findest du hier.
Denn Wachstum entsteht nicht, wenn du rennst – sondern dann, wenn du bleibst….
BÄHM! Was für eine kernige Aussage! Bravo!! Danke, liebe Stefanie – sehr wertvoller Beitrag!
Liebe Heike, herzlichen Dank für dein Feedback. Ja und es ist so wahr. Ich bin so lange in meinem Leben gerannt und interessanterweise passiert die Magie genau in den Momenten, wo in innehalte und mich ausrichte.